Die Macht des Wahnsinns

Heute soll es ausnahmsweise nicht vordergründig um subtile Werbebotschaften oder bewusstseinsmindernde TV-Serien gehen. Ich möchte meine Meinung zum Phänomen "Macht" loswerden, die von den ersten Gruppenbildungen in der Schule bis zu den Regierungsspitzen ganzer Nationen oder wahlweise Großindustriellen reicht. Woher kommt sie? Was sind die Mittel der Macht? Und wieso schmachten so viele Menschen nach ihr?

Was bedeutet eigentlich "Macht"? Macht bedeutet nach einigen Definitionen, dass man einen gewissen Einfluss auf Menschen oder gar auf ganze soziale Gruppen ausüben kann. Umschreiben kann man dieses Phänomen auch im Groben mit dem Wort "Kontrolle".

Die Mittel der Macht sind in unseren Gebieten des Planeten unter Anderem - aber vor allem Geld und Massenmedien. Mit diesen Mittelchen lassen sich Meinungen und somit Entscheidungen beeinflussen, die, je nach dem, zu gunsten des Machtinhabers erfolgen können. Wie weit diese Entscheidungen und Einflüsse gehen können, kennen sicher alle von euch: So suggeriert uns z.B. die Werbung Dinge zu kaufen, die wir im Grunde nicht brauchen, die aber den Mächtigen Geld in die Kassen pumpt, womit sich diese noch mehr Macht "kaufen" können. Im Grunde ist das jedoch nur die oberflächliche Kruste eines stinkenden Klumpens. In Wahrheit wird mit Schuldgefühlen, Erwartungen, Wünschen, Erlebnissen, Komplexen, aber vor allem mit Ängsten gespielt und gearbeitet.

Aber wieso gibt es überhaupt Hirarchien, Machtverhältnisse, Schmacht auf buntes Papier oder Minderwertigkeitskomplexe, die als Bestätigung für eine Machtposition dienen und wieso muss es überhaupt Authoritäten geben? Und wie kann man die vermeintlich Mächtigen (Medien, Staat, Banken) aus ihrer Position hebeln?

Zuerst sollte man natürlich hinterfragen, weshalb Menschen Machthunger bekommen und ein starkes Problem damit haben, sich aus ihrer Sicht "unterzuordnen", wieso sie überhaupt so zu denken vermögen und ihre Charakterentwicklung nicht simpler meistern. Dies könnte meiner Meinung nach 2 wesentliche Ursachen haben. Zum einen scheint es die Angst vor Kontrollverlust zu sein, die jeder von uns auf gewisse Art und Weise hat und die möglicherweise mehrmals in der Kindheit und darüber hinaus bestätigt wurde.
Man hat also keine Lust, den Wunsch eines anderen zu erfüllen, ganz gleich, ob er sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen deckt oder nicht - nüchtern betrachtet ein Paradoxon.
Man wird also auf diese Denkweise konditioniert, sodass schon eine "verlorene" Diskussion, in der man dem Gegenüber einfach nur Recht geben sollte, dem Verlierer eine klaffende Wunde in seinem Selbstbild zufügt.
Dass sich das mehr böse als gut auf dessen Zukunft auswirkt, sollte für jeden verständlich sein.

Eine weitere Ursache könnte darin liegen, dass wir Menschen - dem Affen sehr ähnlich - stupide Lerntiere sind und uns das Verhalten von bereits gereiften Machtjongleuren "abgucken" - wahlweise natürlich auch von Tieren (Wolfsrudel, Alphatiere).

Aber ist das tatsächlich eine Rechtfertigung für beispielsweise Meinungszensur, oder Profit durch Suchtkontrolle? Natürlich nicht. Was uns von Affen unterscheiden sollte, ist die Entscheidungsfreiheit. Denn
wenn man ein solches Verhalten erlernen kann, kann man es sich genauso gut wieder abgewöhnen, oder durch etwas Anderes, harmloseres ersetzen. Für kleine Machtkämpfe könnte ein Besuch auf einem Paintballgelände helfen - für die Großen unter uns, die das Risiko lieben und gerne Kriege führen, gäbe es z.B. Freeclimbing. Es sollte als darum gehen, seine Charakterentwicklung so zu fördern, dass so wenig Schaden wie möglich entsteht.

Was sollen wir davon halten? Der Machthunger von einigen menschlich wirkenden Wesen scheint noch lange nicht gestillt zu sein. Damit diese Macht jedoch nicht all zu bedrückend und bedrohlich wird, könnte man damit aufhören, sie als solche anzusehen und stattdessen auf die Deckungsgleichheit des Zwecks mit den eigenen Bedürfnissen zu fokusieren. Wenn man also bereit ist, einen 13% Jahreszins auf sich zu nehmen, um sich das neuste HDTV-3D-Gerät an die Wohnzimmerwand zu hämmern, die tatsächliche Leistung ihren Preis wert ist und das Gewissen keine Faxen macht, dann sollte man das tun.


Bis zum nächsten Mal!

7 Kommentare:

  1. Ich denke das man der Gesellschaft ein Schwarm-Verhalten zuordnen kann. Der eine hat es, der andere braucht es nicht, möchte aber mitreden, schon sind es zwei. Je beliebter ein Thema umso mehr Mitläufer gibt es. Egal ob das Produkt noch so sinnlos erscheint, oder die Meinung, die Hauptsache ist, das man mitreden kann.

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    1. Ist natürlich auch eine plausible Erklärung, die ja auch im gewissen Sinne mit dem Lernverhalten zusammenhängt. Siehe Apple; selbst die, von denen man es nie erwartet hätte, haben auch ein iPhone (so, wie ich z.B.) ;)

      Danke für deinen Kommentar!

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Schönes Thema und sehr interessant, es von oben und unten zu beleuchten. Tatsächlich soll das Wesen vieler Machtmenschen Ähnlichkeiten mit dem von Psychopathen aufweisen. Andererseits mag man den Eliten eine gewisse Verachtung für den Pöbel ja nun auch nicht verübeln. :)

    Von unten betrachtet ist der Wille, sich zu unterwerfen vermutlich zumindest rudimentär im Genmaterial verankert. In jeder Gruppe (in jedem Rudel) von Artgenossen, seien dies nun Erdmännchen, Affen, Hunde oder Menschen, gibt es eine klare Hierarchie. Selbst bei Insekten wie Ameisen oder Bienen ist Vergleichbares zu beobachten. Dieses Prinzip hat sich in der Evolution bewährt. Der Mensch hat hier jedoch eine Sonderstellung, da er mittels Erziehung unglaublich formbar ist. Je stärker und absoluter die "Indoktrination" von Werten und Anschauungen, desto eingeschränkter ist der Mensch - ganz unabhängig von seinen kognitiven Fähigkeiten.

    Ich vertrete die Ansicht, dass es eine wirkliche (Entscheidungs-)Freiheit nicht gibt. Die Freiheit existiert immer nur in einem gewissen Rahmen, dessen Ausmaße von diversen Faktoren abhängen. Der Mensch ist immer und im Wesentlichen ein Produkt seiner Umwelt.

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    1. Sehr interessanter Ansatz. Der Freie Wille ist in gewisser Hinsicht tatsächlich Humbug. Dennoch können wir uns immer noch entscheiden, ob wir bei diesem Bockmist mitmachen, oder nicht - sofern wir zur Erkenntnis gelangt sind, dass es überhaupt möglich ist.

      Danke für den Kommentar!

      Grüße,

      Abe'

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  4. Durch gesellschaftliche Konventionen leben wir dermaßen fremdbestimmt, dass manche Menschen dem Gefühl von Macht hinterherjagen um dadurch ein Gefühl von Selbstbestimmtheit zu erlangen.

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    1. Sehe ich im Grunde auch so. Der tatsächliche Kern dieser Aussage liegt eben in der Entscheidungsfreiheit. Dass diese durch gesellschaftliche Konventionen eingeschränkt wird, wage ich zum Teil zu bezweifeln, denn der Mensch ist seit er auf der Erde weilt ein Opfer der Konditionierung - ob gesellschaftlich, oder rudimentär.

      Grüße,

      Abe'

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