Was treibt, hyped, schreit oder reibt der super geile Durchschnittsbürger so in seiner super geilen Durchschnittszeit?

Was ist denn eigentlich ein Durchschnittsbürger? Naja, ein Putin oder der CEO der Rewe Markt GmbH ist keiner - und der bärtige Mann, der uns vor der Rewe um Klimpergeld bittet, ist auch keiner. Beide scheinen irgendwie den Durchschnittsbürger zu bilden, aber nicht wirklich dazuzugehören. Da findet unser einer mit preiswertem Arabica-Kaffee (aus der Rewe), dem Laptop auf dem Schoss und den couch-gewärmten Arschbacken schon eher eine Verbindung zu diesem Begriff.
Wie dieser Durchschnittsbürger so seine Freizeit vertreibt, weiß ich nicht genau - ich weiß nur was ich selbst so treibe - aber wir können uns einmal näher ansehen, wer oder was von-und an diesen Durchschnittsbürgern so hängen bleibt.

Was treibt ihr so in eurer Durchschnittsfreizeit? Seid ihr auf Zeit-, Spiegel-, oder Bild-Online stets bei den Ereignissen in der Ukraine, o.Ä.? Geht ihr euch am Wochenende betrinken? Seid ihr am spielen von Online-Games oder seid ihr auf der Suche... -  auf der Suche nach den neuesten "Vines" - Videos im Gesichtsbuch?

Ich z.B. treibe mich (zu) viel im Internet herum, Fern sehe ich schon lange nicht mehr, aber esse dafür amerikanische Sandwiches und trinke eine Dose gekühlter Malzbiergülle dazu. Brauche ich das? Nein, aber es schmeckt - es schmeckt nach Bestätigung meines Durchschnitts-Daseins in Deutschland, Teil der "United Nations Organization" - kurz: UNO.
Sehe ich mir jedoch einige Sachen, wie diese Website an, vergeht mir der Geschmack und ich greife lieber wieder zum Wasser. Sehe ich mir noch Dieses hier an, vergeht mir auch der Appetit auf das Sandwich - denn nur, weil ich das Tier, das ich verspeise, nicht lebendig vor mir habe, heißt es nicht, dass ich nichts davon zu wissen brauche.

Ich bin quasi vor der Toilette die letzte Station des toten Tieres und damit stehe ich mit diesem in indirektem Kontakt - und gleichzeitig bin ich auch der direkte Grund Nr. 1 für die Art und Weise, wie es leben muss. Es ist einfacher, als es sich anhört.

Wenn ich diesen Sachverhalt nun nüchtern betrachte, stellt sich mir folgende Frage:
Esse ich weiter Fleisch aus dem Supermarkt und trinke agnostisch-schmeckende Getränke, so will ich logischerweise so einen Massentierhaltungshof besuchen und bei einem Tierversuch dabei sein - denn nur so hab ich auch das Recht zu entscheiden, ob mein Gewissen zu schweigen hat, oder nicht. Zumindest kann ich mich dann vor jeder Mahlzeit bei dem Schwein/Huhn/Rind (innerlich) bedanken, dass es diese Qualen auf sich genommen hat, um meinen Luxusmagen zu füllen.

Danke, liebe Schweinchen, dass ihr mein nächstes Schnitzel seid!


Soviel zum Thema Essen in einer Durchschnittswoche eines Durchschnittsbürgers - denn Essen wird ja schätzungsweise Jeder mal. Von dem Wasser, das wir zum runterspülen unserer stolzesten, biologischen Produkte brauchen, werde ich jetzt nicht großartig anfangen. Man kann weder die Massentierhaltung, noch den Welt-Durst/Hunger (alleine) stoppen.

Aber stellt man sich mal kurz vor, dass man vor einem durstigen Menschen auf dem Diarrhö - Thron sitzt und direkt vor seiner Nase den eigenen Haufen mit knapp 5 Liter hinunterspült, hat man vielleicht eine gesunde Relation, um entscheiden zu können, wie es im eigenen Haushalt weitergehen soll - denn dort sind wir ja Dank irgendeines Herrn noch unser eigener Herr.

Gehen wir weiter in der Durchschnittsfreizeit, gelangen wir zur
(Durchschnitts-)Informationsaufnahme. Was ballern wir uns ins Gedächtnis, wie verknüpfen wir was und mit welchen Informationen geben wir uns zufrieden? Welche Zeitungen, Magazine ö.Ä. lest ihr für die Aufnahme an Informationen, welche letztendlich (!) eure Meinung bilden? Informiert ihr euch näher oder lasst ihr es bei einem Blick in die "Bild"?
Diese Frage ist deshalb von Bedeutung, weil es Menschen gibt die tatsächlich behaupten sie hätten keine Zeit dafür - jeder Durchschnittsbürger hat meiner Meinung nach mind. durchschnittliche 10-15 Minuten am Tag Zeit und mittlerweile hat jeder Durchschnittsbürger Internet. Wenn sich jemand dem entziehen möchte, dann soll er das in Gottes Namen tun, aber dann auch Stille bewahren, wenn es nicht nach seiner Nase läuft.

Die ersten die schreiend davonlaufen und Jemanden ans Kreuz nageln wollen wenn es brennt, sind meistens die, die vorher die Verantwortung für das Feuer an Jemand abgegeben haben.
Quasi den Hitler wählen, und dann wundern wenn man im Zug nach nirgendwo sitzt. Kokain bis zum Kollaps durch das Riechorgan saugen und dann Al Pacino für die Rolle in "Scarface" verklagen wollen. Täglich zu saufen und sich dann bei Johnny Walker für die Leberzirrhose beschweren. Und ähnlich, wie ein Betrunkener seinen Zeigefinger nur schwer zur eigenen Nase führen kann, macht es komischerweise der Durchschnittsmensch ebenso wenig mit seiner Verantwortung.

Nennen wir uns nun statt "Durchschnittsmensch" einfach "Mensch mit Möglichkeiten", erscheint es mir gar nicht mehr so schwer sich über diese Dinge seine Gedanken zu machen - "den Finger an die eigene Nase zu führen" - und darauf aufbauend seine nächste, kleine Alltags-Entscheidung nach seinem Ermessen zu treffen. Und wenn Kinder unsere Zukunft sind, so könnten wir vielleicht erstmal dem Kind in uns selbst eine super geile Ohrfeige geben, damit es aufwacht.






"Hab mal einen Witz gehört. Mann geht zum Arzt, sagt er ist deprimiert. Das Leben kommt ihm rauh vor und herzlos. Sagt, er fühlt sich allein in einer bedrohlichen Welt. Arzt sagt "Behandlung ist einfach. Der große Clown Paleacci ist in der Stadt. Gehen Sie hin, wird Sie aufheitern." Mann bricht in Tränen aus. "Aber Doktor", sagt er, "ich bin Paleacci!" Guter Witz. Alles lacht."  - Rorschach (Watchmen) 


Und wie sich Paleacci helfen könnte, verrate ich euch eventuell beim nächsten Mal!


2 Kommentare:

  1. Ah deher kannte ich den Witz.
    Guter Beitrag, mir ist der Hunger erstmal vergangen. Und das meine ich durchaus ohne Sarkasmus. ;)

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  2. So traurig die Wahrheit ist, so erschreckend die Tatsache, das sich so gut wie niemand Gedanken um seine Umwelt, sowie Umfeld macht.
    Wieso auch? Der bequemste Weg ist der des geringsten Widerstands.
    So verhält es sich auch in allen Dingen des Lebens.
    Wieso Gedanken um Industriefraß machen, wenn es zum einen günstig, schnell in den Schlund zu stopfen und zudem verdammt köstlich erscheint? Genau!
    Man könnt sich vielleicht mit der Wahrheit abfinden und herausfinden, das die Welt ein Ort geworden ist, in dem nichts an Wert zu haben scheint, außer dem Papier und dem Stück Metall in einem dafür vorgesehenen Beutel.
    Die wahren Werte unseres Lebens wurden verdrängt, verdrängt in dem abscheulichen Gebilde aus Gier, Neid und der Sucht nach immer mehr Geld.
    Wie du völlig treffend ansprichst, fällt dies besonders bei dem Thema Nahrung auf.
    So werden Nahrungsmittel achtlos gefressen (speisen, essen wäre für Menschen mit einem gesunden Bezug zur Nahrung reserviert und nicht für maßlose Völlerei-Liebhaber) und zudem kaum mehr respektiert, weil es diese ja scheinbar in unendlicher Fülle und Breite gibt.
    Das Tier ist nicht länger ein Tier, es ist Fleisch, ohne Seele und Gefühle. Ohne Gedanken und Träume.
    Vergleichbar mit dem Plastikmüll, welches sorglos in unsere Umwelt befördert wird, mit dem kurzen Gedanken, ob jemand die Person erwischen könnte.
    Aber nicht an die Konsequenzen des Handelns.
    Ich möchte meine Gedanken mit einem wahrlich treffenden Filmzitat vorzeitig beenden :
    "Am erträglichsten lebt sich´s ohne Regeln auf dieser Welt!" - Joker (The Dark Knight)

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